Spielbericht

Seit 1996 schleppen die Blutgrätscher in der RBL ihre Knochen über den grünen Rasen. Und manche von ihnen sind mittlerweile so alt, dass sie ihre Söhne zum Kicken mitbringen können, ja sogar müssen, denn am Wochenende eine Mannschaft zusammenzukriegen, scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Diesmal bringen Manni und Daniel ihren Nachwuchs mit, so dass wir wenigstens zu elft sind.

Der motivierte Gegner steht dagegen mit 20 Mann (!) an der Seitenlinie, weshalb wir uns in der ersten Halbzeit zwei Mann ausborgen. Danke dafür! Dass das Spiel in dieser Hälfte von den Chancen her ausgeglichen wirkt, liegt vor allem an der umsichtigen Abwehrarbeit, mit der viele Situationen entschäft werden, bevor es brenzlig wird. Eine Bude kassieren wir dennoch. Ein Ball wird nicht vernünftig geklärt, fällt dem Gegner vor die Füße und der lupft perfekt über Daniel, der zu weit vorm Kasten steht.

Doch ein Spiel dauert bekanntlich 90 Minuten und unsere beiden Asse haben wir ja noch gar nicht gezogen. In Halbzeit 2 geht Alex (Mannis Sohn) ins Tor und Olivier (Daniels Sohn) auf die rechte Seite. Mit Jun auf der Doppelsechs sind wir außerdem in der Mitte plötzlich viel stabiler und können nach vorne mehr Druck machen. Und dann erleben die Anwesenden an diesem Sonntagabend einen in der Geschichte der RBL historischen Moment: Rubèn wirbelt sich vorne mal wieder durch und schickt den Ball Richtung Tor. Der Torwart wehrt ab. Vor die Füße von Olivier, der mit einem schönen Schlenzer einnetzt und mit diesem Treffer zum womöglich jüngsten Torschützen der RBL-Geschichte wird. Ist ja erst 11,5 der Bursche.

Doch es kommt noch kitschiger. Wenn der Sohn vorlegt, lässt sich der Vater natürlich nicht lange bitten. Lukas spielt mit einem gefühlvollen Heber die komplette gegnerische Hintermannschaft aus. Rubèn und Daniel gehen auf den Torwart zu. Rubén will vorbeispitzeln, trifft wieder "nur" den Keeper, von dem der Ball bei Daniel landet. Der muss den Ball nur mit der Brust am letzten Mann vorbeilegen und den Ball ins leere Tor einschieben. Vater und Sohn treffen in einem Spiel. Dürfte es in der RBL auch noch nicht so häufig gegeben haben.

Danach macht Die Auswahl wieder mehr fürs Spiel und kommt auch zu guten Chancen. Doch Alex im Tor ist eine Bank. Mal wehrt er einen Schuss aufs kurze Eck gerade noch so mit dem Fuß ab. Mal macht er sich ganz lang und kratzt einen Schuss von der Linie. Etwas ruhiger wird es erst wieder als Gregory das 3:1 besorgt und das Spiel damit entscheidet.

Ja, die Grätscher werden alt. Aber sie haben ja vorgesorgt und betreiben eine vorbildliche Nachwuchsarbeit. Mal schauen, wo das noch so hinführen wird.

Dank an den Gegner für das tolle Spiel und den Schiedsrichter für die umsichtige Spielleitung.